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Demenz / Ursachen, Symptome, Umgang

Wann spricht man von Demenz?

Die Kriterien für eine Demenz beinhalten Kombinationen von Defiziten in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, die zu einer Beeinträchtigung von sozialen und beruflichen Funktionen führen.
Es ist der stetig fortschreitende Gedächtnisverlust über mindestens 3 Monate. Am Anfang stehen Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit, später verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses, so daß die Betroffenen zunehmend erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren.

Ursachen der Demenz

  • Alzheimersche Erkrankung (50% – 60%)
  • Gefäßbedingt (20%)
  • Parkinsonsche Erkrankung u.a.m.

Symptome

Im Vorfeld sind oft psychische Störungen zu beobachten, die häufig kaum von denen einer Depression unterschieden werden können, wie z.B.

  • Verlust von Interessen
  • Verlust von Eigeninitiative
  • Reizbarkeit
  • Gefühl der Überforderung
  • Depressive Verstimmungen

Leitsymptom ist dann aber die Störung des Gedächtnisses, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses.
Oft ist in den Anfangsstadien die äußere Fassade dabei gut erhalten, so daß Gedächtnisstörungen im oberflächlichen Kontakt sehr gut überspielt werden können.
Dies gelingt besonders gut den Menschen, die ihr Leben lang viele soziale Kontakte hatten.

Später verlieren sich zurück liegende Gedächtnisinhalte.
Wenn Demenz fortschreitet, treten auch andere Störungen der Hirnfunktion hinzu, wie z.B.

  • Wortfindungsstörungen
  • Rechenstörungen
  • Störungen der Raumwahrnehmung (Verlaufen)

Sie verlieren ihre Eigeninitiative:

  • vernachlässigen frühere Hobbys
  • Vernachlässigen Körperpflege
  • Vernachlässigen Aufräumen der Wohnung
  • Haben keinen Antrieb zum Essen
  • Verlieren Hungergefühl
  • Vergessen schließlich Nahrung zu kaunen, zu schlucken

Erleben demenzkranker Menschen

Wenn man versucht sich in die Gefühlswelt demenzkranker Menschen hineinzuversetzen, fällt die Kommunikation mit ihnen leichter.
Für sie sieht die Welt merkwürdig und unverständlich aus, weil sie die Orientierung verlieren. Sie können Gegenstände, Situationen und Personen nicht mehr zuordnen.
Aufgrund ihrer Erinnerungsstörungen ist ihnen der Zugriff auf früheres Wissen und Erlebnisse verwehrt, um sich dadurch zurecht zu finden.
Oft verschwimmt der Unterschied zwischen Traum, Vergangenheit und Realität.

Reaktionen

Demente fühlen sich oft falsch verstanden, herumkommandiert oder bevormundet.
Manche sind in der Lage noch zu spüren, wenn sich ihre Mitmenschen langweilen oder peinlich berührt fühlen, gar Witze über sie machen.
Sie reagieren oft mit Ärger, wenn man sie für Dinge verantwortlich macht, die sie längst vergessen haben. Damit werden sie gleich doppelt in die Enge getrieben: einmal dadurch dass ihnen vorgeworfen wird, absichtlich Fehler zu begehen und zum anderen, weil sie mit ihren Schwächen konfrontiert werden.

Umgang mit Demenzkranken

Das Wichtigste: Geduld!
(durch Ungeduld entsteht das Gefühl was falsch gemacht zu haben – Unzufriedenheit, Traurigkeit, Unwohlsein)
Bewusstsein, dass Betroffene nur bedingt lernfähig sind. (das meiste was man ihnen sagt, haben sie in wenigen Minuten wieder vergessen)
Keine Fragen stellen
Sich in die Welt des Betroffenen hineinversetzen

Umgang mit Demenzkranken

Anpassung an Wahrnehmungseinschränkungen z.B.

  • Farbige Klobrille (sie erkennen kontrastreich abgesetzte Gegenstände besser)
  • Keine spiegelnden Böden (wird u.U. mit einer Wasseroberfläche verwechselt)
  • Keine dunklen Ecken (erzeugen leicht Trugbilder und Ängste)
  • Keine mehrfarbigen Tischdecken (sie können ihre Wahrnehmung schlechter fokussieren, lassen sich von den Farben ablenken und übersehen evtl. das Essen auf dem Tisch oder wollen die gemalten Blumen auf der Tischdecke pflücken)
  • Helle Ausleuchtung der Räume (Sehprobleme im Alter erfordern besseres Licht, Helligkeit wirkt sich positiv auf die Stimmung aus)
  • u.U. Spiegel abhängen (eigenes Spiegelbild kann als Fremder oder Eindringling in der Wohnung wahrgenommen werden)

Nicht zu viele Veränderungen

Neu lernen und sich umstellen ist für viele Demenzkranke schwierig, daher individuell abwägen, welche Veränderungen oder Umbauten wirklich sinnvoll sind z.B.

  • Einsatz eines Toilettenstuhls (ist die Benutzung zu ungewohnt, so daß der Harn zurückgehalten wird, wäre z.B. ein Nachttopf gewohnter?)
  • Vertraute Möbel und Geräte „Heimeligkeit“ (Je vertrauter die Umgebung, umso eher nimmt er sie als sein Wohnumfeld wahr. Vertraute Sitzmöbel, altes Radio usw. Eine warme gemütliche Atmosphäre fördert die Lebensqualität und vermittelt Sicherheit und Geborgenheit)

Erinnerungspflege

Der Bezug zu noch aktivierbaren Erinnerungen aus dem eigenen Leben stützt das Identitätserleben, regt sie geistig an und vermittelt Vertrautheit und Sicherheit. (Erinnerungsphotos an den Wänden aufhängen, vertraute Gegenstände offen im Blickfeld platzieren, Puppe aus der Kindheit usw.)

Anregung und Aktivierung

Demenzkranke können sich keine eigene Tagesstruktur mehr geben. Sie werden vor allem durch die Dinge in ihrer Umgebung zur Betätigung animiert. Das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden und etwas zu tun zu haben ist auch für das Selbstwertgefühl Demenzkranker wichtig. Bei Betätigungen ist nicht mehr wichtig, ob das Ergebnis allgemeinen Anforderungen genügt. Das TUN allein ist wichtig. So riss z.B. eine Buchhändlerin, die im fortgeschrittenen Krankheitsstadium nicht mehr lesen konnte, mit Freude die Seiten aus den Büchern heraus und fühlte sich dabei sinnvoll tätig. (Anregungen in diesem Sinne bieten z.B. herumstehende Besen, herumliegende Bücher, Zeitschriften und andere Gebrauchsgegenstände, nicht abgeschlossen Schränke, die zum Räumen einladen, alte Akten oder Unterlagen, eine Büroeinrichtung, Bügelwäsche und Bügeleisen…)

 

 
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